Samstag, 30. November 2013

"Boy Nobody" von Allen Zadoff


Titel: Boy Nobody
Autor: Allen Zadoff
Verlag: bloomoon

Reihe: 1. Teil der Reihe Boy Nobody
Übersetzer: Petra Post & Andrea von Struve

Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. Sein Auftrag: Mord | Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist Boy Nobody einer der Besten. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Weil er seine Zielobjekte schnell und effektiv aus dem Weg räumt. Seine aktuelle Mission ändert jedoch alles: Denn die Zielperson ist ganz und gar nicht, was sie scheint. Und sie kommt ihm gefährlich nahe. Zu nahe. Aber Boy Nobody wird auch diesen Auftrag erfolgreich zu Ende bringen. Weil er einer der Besten ist. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Oder etwa nicht ...?




Seit neuestem ist Lesen auch bei den Jungen in meiner Klasse mehr oder weniger Alltag geworden, weshalb ich schon ab und zu ein Buch empfehle oder empfohlen bekomme – so wie jetzt. Boy Nobody habe ich also ausgeliehen bekommen, und das ist schon fast schade!

Aufmachung  Das Buch ist sehr jugendthriller-typisch gestaltet, mit Gewehrlauf-Design, Skyline und bedrohlichem Untertitel (ja, da ist ein sarkastischer Unterton!). Alles ist sehr dunkel gehalten. Nun handelt es sich aber auch um ein recht düsteres Buch, weshalb ich finde, dass die Aufmachung total gut passt. Es handelt sich bei dem Motiv nämlich um eine wirkliche Szene aus dem Buch, ohne dass man viel dazu-interpretieren muss. Ich finde auch, dass das Cover noch viel eindrucksvoller aussieht, wenn man es in der Hand hält.


Story  Bei Boy Nobody handelt es sich wie gesagt um einen Jugendthriller. Auf dem Gebiet bin ich noch nicht so erfahren, bereue aber keinesfalls, das Buch gelesen zu haben, denn es hat mich, ganz im Gegensatz zu anderen Büchern, mit denen ich versucht habe, aus meiner Leseflaute herauszukommen, an sich gefesselt von vorne herein. 
Im Buch geht es um einen 16-jährigen Auftragskiller, der für das sogenannte Programm arbeitet, das ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist – perfekt ausgebildet schleust er sich in Gesellschaftsschichten ein und erledigt dabei, ohne Verdacht zu erregen, geplante Morde für das Programm. Er hat kein reales Leben, nur Aufträge in ganz Amerika und die Zeit dazwischen. Er hat keine richtigen Gefühle mehr, kalkuliert nur aus, ist wachsam. Dieses Mal soll er den Bürgermeister von New York umbringen. Und durch seine Tocher Sam an ihn herankommen.
Auf den ersten Blick klingt das nach dem typischen Geheimorganisations-Quatsch, der kleine 13-Jährige verkriminellisiert, sie mit Pumpguns durch die Gegend rennen und Top-Mafiosos umbringen lässt. So ist das bei diesem Buch aber nicht – schon von Anfang an merkt man, dass man es hier mir dem Ernst zu tun hat, die Geschichte ist komplett glaubwürdig dargestellt (fast jedenfalls) und die Situation ist brenzlig. Und es ist endlich ein Buch, das mich von der ersten Seite an begeistern konnte! Seitdem ist mir beim Lesen wirklich nie langweilig geworden, ich habe ziemlich mitgefiebert und meist auch recht genau mitdenken müssen. Man wird von der Handlung wirklich überrascht, und auch wenn man manche Dinge erahnen konnte, erwischen sie einen dann doch, wenn man sie bestätigt bekommt. Was mich dann aber wirklich umgehauen hat, war das Ende. Ich hab echt gedacht, da käme noch was, irgendetwas, das verrät, dass das, was passiert ist, doch falsch ist... aber nein. Jetzt kann ich nur noch auf Band 2 hoffen. Und heulen...


Schreibstil  Da die Geschichte komplett aus der Sicht von dem Jungen (dessen Namen ich nicht verraten darf) geschrieben ist, ist der Schreibstil auch genau an seine "Gefühle" (ich muss das hier in Anführungszeichen setzten, weil man bei ihm anfangs einfach nicht von Gefühlen sprechen kann) angepasst – kalt, kalkulierend, gefühllos zu Anfang, später reguliert sich das wieder. Man konnte das Buch super lesen und die Seiten sind nur so geflogen.

Charaktere  Der Protagonist (Boy Nobody, Zach) ist, wie gesagt, ein perfekt ausgebildeter Auftragskiller, der jede Art von Gefühl oder Reallife hinter sich gelassen hat. Aber er hat mich ab der ersten Seite total fasziniert, mit seinen gekonnten Gedankengängen, seiner kalten Routine. Ich habe öfters den Moment erlebt, dass ich überrascht die Augen aufgerissen habe, weil er vieles mitbekommt und an vieles denkt, auf das man nie kommen würde, das einem nach kurzem Nachdenken aber doch sinnvoll erscheint. Er macht eine interessante Entwicklung durch – er entwickelt sich gar nicht. Kurz vor Schluss denkt man, dass er doch langsam schwach werden müsste, auch in der Mitte, aber am Ende ist er wieder der Typ vom Anfang; da will ich aber nicht zu viel vorweg nehmen. Er ist auch ein ziemlich guter Schauspieler, denn er spielt nach außen hin perfekt den witzigen, cleveren Jugendlichen, sodass ich, trotz der unpassenden Situation, oft lachen musste. Ich finde ihn ziemlich cool und vor allem erträglich, da er einen eben nicht mit klassischen 16-Jährigen-Gedanken langweilt. Genauso clever und geheimnisvoll wie er auf die anderen an seiner neuen Schule wirkt, so wirkt auch die Figur Samara (Sam), die die Kontaktperson für seinen Auftrag sein soll, auf den Leser. Man denkt, man hat sie durchschaut, als sie einen wieder überrascht. Umwerfend fand ich sie zwar nicht, aber auf jeden Fall taugend. Ihr Vater, der Bürgermeister von New York, ist ein total nettes und freundliches Opfer. Hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde. Auch alle anderen wichtigeren und unwichtigeren Charaktere waren sehr gut gewählt.

Feeling –  Ob das Buch eine Message hat, kann man nicht genau sagen. Ich finde aber, dass man durchaus sagen kann, dass das Buch einen nochmals davor warnt, sich mit den falschen Leuten einzulassen und dass es immer einen Ausweg gibt; dass man immer eine Wahl hat und es sich lohnt, mal das zu tun, was man selbst für richtig hält.


Boy Nobody ist ein absolut lesenswerter und gut unterhaltender Jugendthriller, der auch gelesen werden kann, wenn man mit Thrillern noch nicht so vertraut ist, da er kaum blutig ist und auch ein paar witzige Szenen aufweist. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mich immer darauf gefreut. Komplett umhauen konnte es mich zwar nicht, aber ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. 4X!


Danke fürs Lesen und bis hoffentlich bald!

4 Kommentare:

  1. Ich hab bis jetzt nur eine Rezension zu diesem Buch gelesen und der Rezensent hatten nicht wirklich viel dafür übrig. Ich muss aber sagen, dass du mich überzeugt hast, das Buch werde ich mir definitiv zulegen. Hört sich ja im Grunde genommen sehr spannend an!

    Liebe Grüße,
    Marquess Bramble

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    1. Mich würde wirklich interessieren, wer das war und mit welchen Argumenten... :)
      Liebe Grüße!

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  2. Hört sich richtig gut an! Ich glaube das Buch brauche ich auch:D
    Toller Blog:)
    Alles Liebe. Ich wünsche dir einen wundervollen Start in die neue Woche
    <3
    cathslovleybooks.blogspot.de/

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