Samstag, 6. Oktober 2012

"Als die schwarzen Feen kamen" von Anika Beer

Titel: Als die schwarzen Feen kamen 
Autor: Anika Beer
Verlag: cbj

Völlig unerwartet wird die fünfzehnjährige Marie von Gabriel, dem Schwarm ihrer Mitschülerinnen, angesprochen. Gabriel vermag die Wesen zu sehen, die sich im Schatten der Menschen verbergen, und in Maries Schatten bemerkt er etwas Beunruhigendes: einen Schwarm gefährlich anmutender schwarzer Feen. Gabriels Angebot, ihr zu helfen, lehnt Marie zunächst ab, doch als es den Feen gelingt, in die Realität einzubrechen, geht sie erneut auf ihn zu. Gemeinsam versuchen sie, das Wesen der schwarzen Feen zu ergründen. Dabei stoßen sie auf eine düstere Stadt aus Obsidian, die Marie einst in ihrer Phantasie erschuf, die jetzt aber von den schwarzen Feen beherrscht wird. Mit Gabriels Hilfe will Marie es wagen, die Obsidianstadt zu betreten, um sich den Feen zu stellen …

Inhalt – Achtung, Spoiler!
Winterzeit. Marie wohnt in Hamburg Altona und lebt ein ganz normales Leben als 15-jährige, wenn auch etwas versteckt hinter ihren selbstbewussten Freundinnen, bis Gabriel, ein beliebter Junge aus der 12. und Schwarm ihrer besten Freundin, sie anspricht. Er könne die Wesen in den Schatten der Menschen, die aus deren Ängsten und Wut entstanden sind, sehen. Ihr Schatten wäre unnatürlich nah an der Realität. Marie kennt ihre Schattenwesen, kleine schwarze Feen mit messerscharfen Zähnen und spitzen Flügeln, aus ihrer Kindheit und aus Alpträumen, und ist umso verwunderter, als Gabriel von ihnen erzählt. Plötzlich geht es Maries Mutter und auch anderen in Maries Umfeld schlecht und Marie bekommt altbekannte Anfälle wieder, die von ihrem Therapeuten und Vertrauten Dr. Roth behandelt werden. Sie entschließt sich, Gabriel zur Hilfe zu holen. Doch es ist schon zu spät- die Feen sind in die Realität eingedrungen. Gabriel sieht seitdem ein Loch in Maries Schatten- die Feen haben sich durch Marie als Portal ein Weg in die Realität verschafft. Aber wie war das möglich? Nun misstraut Gabriel auch noch Maries Therapeuten Dr. Roth und bei Maries Nachforschungen trifft sie zufällig im Spiegel auf ihr Paralleldasein in einer Obsidianstadt, die Stadt, die Marie früher mit ihrem (nun toten) Vater erfunden hat und die der Nebel zerfrisst. Dieses Dasein hat den trügerischen Schwarzen Feen erlaubt, durch sich ein Tor in die Realität zu bahnen um die Obsidianstadt von dem Nebel und der Leblosigkeit zu befreien. Das tun die Feen scheinbar, aber nur indem sie Maries Realität zerstören- sie klauen schöne Erinnerungen. Gabriel und Marie stellen sich dem gemeinsam und versuchen eine Lösung zu finden, wobei sie sich auch näherkommen…

Was für eine Story! In der Inhaltserklärung mag es vielleicht etwas surreal und übermütig-fantasymäßig klingen, ist es aber garnicht. Die Handlung und die Zusammenhänge sind gut durchdacht und etwas schwer, aber einfach weiterlesen, es klärt sich auf.

Viele Male ist es mir bisher passiert, dass ich es unglaublich schwer fand, nach einem Ich-Form-Buch in ein Buch mit erzählter Geschichte umzusteigen, oft muss ich an stutzen und nochmal “drüberlesen” und mag es nicht sehr gerne- bei diesem Buch habe ich erst mittig gemerkt, dass es garnicht in der Ichform ist! Es ist unglaublich eingängig und leicht zu lesen, aber trotzdem ein Kunstwerk.

Schade ist, dass ich meine Begeisterung erst nach einer Weile bekommen habe- aber das ging ganz darin unter, wie gut ich es danach fand. Wenn man am Anfang also denkt, es würde etwas langweilen, auf keinen Fall weglegen, es wird schnell ganz toll.

Geniale Geschichte, interessante Charaktere, und auch wenn der Anfang sich ziemlich zieht und nicht sehr vielversprechend aussieht – es bahnt sich nach und nach eine richtig gute Geschichte an, also einfach weiterlesen!

XXXx

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